Presence Of Mind - Finding Home (CD/2005)

15.04.2009 | Musik | Keine Kommentare

Emo-Rock, Alternativ - STF-Records, M-System

Was mir als erstes ins Auge stach, war das Foto auf dem Promozettel. Eine reine Frauenband mit vier(!) jungen Damen an Bord, die nicht nur gut aussehen, sondern auch verdammt gute Musik machen!

PRESENCE OF MIND bezeichnen sich selbst als Emo-Rock-Band. Kann ja nun alles Mögliche sein was uns da unter dem Begriff „Emo" untergejubelt wird. Richtungweisend ist daher der Zusatz „Rock" anstatt dem üblichen „Core". Rock, Metal und gelegentlich ein paar gekonnt platzierte Shouts und Grunts in den ansonsten sehr angenehmen und eingängigen Melodien lautet das Rezept für das Debütalbum „Finding Home".

In den harten Passagen (‚Dig Me Out’, ‚Stay For Good’) drängt sich hartnäckig der Gedanke an die Guano Apes, Die Happy oder Regicide auf, während die ruhigeren Parts eine stimmliche Nähe zu Nena nicht verleugnen könnten. Frauengesang ist ja nun nicht jedermanns Sache, da die Quietschtendenz doch meist meist relativ hoch ist. Zu „Finding Home" ist zu sagen, dass Sängerin Sarah eine Menge auf dem Kasten hat, die Produktion aber insgesamt für meinen Geschmack zu sehr auf Höhen ausgelegt wurde.

Schade eigentlich, denn bei Songs wie ‚Bushfire’ wird deutlich, dass da durchaus noch eine Menge drin ist. Weibliche Grunts sind Geschmackssache und doch teilweise stark gewöhnungsbedürftig, im Falle von ‚Bushfire’ nicht immer ganz glücklich gesetzt. Der Opener und zugleich beste Track des Albums ‚Turn The Page’ zeigt wie es richtig geht – der Wechsel von Grunt und cleaner Frauenstimme passt hier nahezu perfekt.

‚Easy’ – der Song wirkt irgendwie etwas hausbacken, fast wie neu aufgelegte Rainbirds mit Nena-Stimme, wenn da die Grunts nicht wären. Die Ballade ‚Almost Like Fitting Into Life’ zeigt dann wie es wirklich geht. Nachdenkliche, melancholische, auch politische Texte stehen im Kontrast mit teils harten, aggressiven Instrumentierungen. Zusammen mit der wandlungsfähigen, ausdrucksstarken Stimme von Sarah ergibt das oft eine sehr fragile Wirkung.

Doch Vorsicht! Diese Frauen sind sehr viel stärker und innovativer als viele das glauben wollen – nur ein paar kleinere Verbesserungen und Veränderungen und die Sache flutscht richtig.

Tracklist:

01. Turn The Page 4:10
02. Easy 4:55
03. Drowning 6:17
04. Stay For Good 4:02
05. Dig Me Out 2:55
06. Silence 4:33
07. Your Hand In Mine 4:07
08. Bushfire 3:23
09. Something That's True 4:44
10. I'm Sorry 4:22
11. Almost Like Fitting Into Life 4:56
Gesamtspielzeit: 48:27 Min.

Line Up:

Sarah Steinbrecher - Vocals, Guitar
Sabrina Meier - Guitar, BackVocals
Anna Müller - Bass, BackVocals
Sina Steinbrecher - Drums, BackVocals

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